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«you are connected»
Ein rundes, wunderbares Konzert mit dem Ensemble Recherche sonntags in der Gare du Nord.
Younghi Pagh Paan: Wundgeträumt (2005) für Flöte, Oboe, Klarinette, Violine, Viola und Violoncello
«Schneide dir die Seele heraus,
Lass dort eine Pflaume blühen.» (Byung-Chul Han)
«Aus der Pflaumenblüte», schreibt Younghi Pagh Paan, «wächst die Ganzheit unseres bedrückten Lebens in einer ausgehöhlten Gegenwart wie unverletzt hervor».
Wie eine Schlange klappert die Bassklarinette, wunde Streicherklänge. Die Füsse!
Pflaumenblütentraummusik.
Bruno Mantovani: you are connected (1999), für Violine, Viola, Violoncello
Ein Stück von blankgeschrubbter Virtuosität. Musikantisch-Schematisch, parallele Aktionen der Streicher, aber auch ausgedehnte Solo-Melismen über Haltetönen. Mantovani schreibt: «So kann die Anleihe bei der abstrakten Welt der Informatik einen Sinn erlangen». Ich hoffe, dass er damit nicht die hörbaren Modemklänge meint, denn dann würde mir ich einen hypothetischen Lachanfall reservieren. Er meint aber mehr, keine Sorge.
Toshio Hosokawa: Drawing (2004), für Flöte, Oboe, Klarinette, Klavier, Schlagzeug, Violine, Viola und Violoncello
Mutterleibsmusik. Gestus einer Einstimmung.
Ivan Fedele: Immagini da Escher (2005), für Flöte, Klarinette, Klavier, Schlagzeug, Violine und Violoncello
«Der gleiche genetische Code», so Fedele im nachfolgenden Gespräch mit Ulrich Mosch, «erzeugt eine unendliche Vielfalt von Formen.» Ohne Anfang und Ende, bezieht sich Immagini da Escher auf eine Eschersche Bildwelt als «Reihe von Augenblicken innerhalb eines Kontinuums».
Vergleichen mit Fedeles anderen Escher-Stücken, überhaupt: genauer ansehen.
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