Wäldele, auf die Frage, warum er nach einer selbstreferentiell versponnenen Oboenpassage zu einer unvermittelten Attacke angesetzt habe (der die Mitspieler aber folgten): «Ich hatte Durst».

Etwas schwirrt im Kopf, als Form so etwas wie ein Audio-Aphorismus. Er wäre die kürzestmögliche akustische Intervention, die eine Aussage bilden könnte, jedoch auf Sprache gerade insofern verzichtete als sie die Möglichkeit zur Bildung von Aussagen ist.

Auch: Nachhören im Gehörten (Hören als Bibliotheksprinzip).

«Iannis Xenakis: Das elektroakustische Werk»
Internationales Musikwissenschafliches Symposion Köln (11.-14. Oktober 2006)

Zur Vorbereitung das Xenakis-Kreuzworträtsel.

Hals-Nasen-Ohren-Professoren tragen über das Hören vor. Hals-Nasen-Ohren-Professoren halten "wie wir schon gehört haben" für eine wiederholbare Pointe.

Das Aussenohr ist ein Rohr. Die Flüssigkeit im Innenohr haben wir "aus dem Ozean mitgenommen". Was sich entzündet, nennen wir Mittelohr. Das cortische Organ. Das eigentliche Organ. Cochlea, die Schnecke.
Kleine Bedienstete eilen die Scala vestibuli und die Scala tympani hinauf und füttern die gefrässigen Haarzellen. So stelle ich mir das vor.

Die fünf medizinisch anerkannten Sinne. Jedes Nervenfäserchen an seinem Platz. Magnetresonanz, bildgebende Verfahren, das Hören sichtbar machen (der medizinische Stolz dahinter). Vom Stethoskop des 19. Jahrhunderts zur Bildwissenschaft des 20. (vor ein paar Tagen mit einem Komponisten darüber gesprochen).

Schwedische Säuglinge, amerikanische Säuglinge. Rattenhirne P80 (am 80. postnatalen Tag). "Frettchen werden früh postnatal". Weiches Gewebe, ein kleiner Eingriff: das Hörzentrum absaugen.

Sprachzentren, Kartographien. Lautsprechersymbole. Versuchskaninchen mit Kopfhörern (ein Powerpoint-Witz).

Fragerunde: "Wieso höre ich nichts, wenn ich gähne?" (Jetzt, wo der Experte einmal anwesend...)

Und wieso höre ich nichts über das Hören, wenn Hals-Nasen-Ohren-Professoren über das Hören vortragen?

«Le son est une surprise par rapport à la vue.»

Paul Valéry
Cahiers VIII, 66