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IGNM: Jour Fixe
«Spektrum» nennt der Schlagzeuger Domenico Melchiorre sein Solo-Konzert. Tatsächlich gelingt ihm mit der Werkauswahl ein eindrucksvolles Spektrum der Klangmöglichkeiten eines Instruments, das man doch häufiger in Ensembles hört als solistisch. Spannend symmetrisch programmiert, mit Xenakis' Rebonds Teilen, den hypnotischen Pauken-Stücken von Carter, einer Uraufführung (Paradiso) und szenischem Spass in der Mitte (Alvarez).
Iannis Xenakis: Rebonds A ~ 6 min.
Mathematik auf Trommeln. Metapatterns. Metarhythmen.
Elliott Carter: Saeta ~ 4 min.
Pauken. Fortklingen. Wunderbares musikalisches Atemstocken, wo die Schlegel vom Filzkopf zum Holz gedreht werden.
Roger Reynolds: Autumn Island ~ 10 min.
Eine «klangliche Plastik», nennt es der Musiker. Ich höre die Bewegungen, verstehe die Struktur aber nicht. Komplex, in virtuos-zerfledderter Art.
Morton Feldman: King of Denmark ~ 10 min.
Offen gehalten, mit "nackten" Händen gespielt auf einer Vielzahl von Klangerzeugern. Das ist mir zu sehr avantgardistische Weihnachtsmusik, es glitzert zu sehr: sophisticated Jingle Bells
Javier Alvarez: Temazcal ~ 6 min.
Ein Schlagzeugstück auf Tonband, bei dem der Schlagzeuger nur mit Maracas ausgestattet mitspielt. Was für ein mimetischer Spass!
Francesco Paradiso: Unit 131 ~ 10 min.
Präpariertes Vibraphon.
Elliott Carter: March
Formal ein etwas abgewürgter Schluss, scheint mir.
Hans Werner Henze: Scenes from the Snowcountry ~ 7 min.
Verschiedene Schlegelqualitäten auf dem Marimbaphon. Schritte auf verschiedenen Schneeformen.
Iannis Xenakis: Rebonds B ~ 6 min.
Urzeitarithmetik, Puls. Die Mathematik formte sich aus Stein, aus Würfen, aus Tropfen in Höhlen...
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