«Am 29. Oktober 1967 habe ich ihn vermutlich gefragt, ob er Musik gehört habe: "Musikhören - damit ist für mein Wirken nichts geleistet." Wir gehen zu Brecht über.»
Ludwig Hohl:«Alles ist Werk». Hrsg. Peter Erismann, Rudolf Probst, Hugo Sarbach. Eine Publikation des Schweizerischen Literaturarchivs und von Strauhof Zürich Literaturausstellungen. Suhrkamp 2004.
Ein sehr schönes Erinnerungsbuch zu einem grossen Gedanken-, Gedankentöpfer könnte man vielleicht sagen. Notieren, Formen, Schleifen.
Hat jemand die entsprechende Ausstellung gesehen?
Einen vollen Nachmittag damit zugebracht, Common Lisp auf seine Serverbrauchbarkeit zu testen. Weder in OpenMCL, MCL noch LispWorks irgendetwas Sinnvolles zustande gebracht. Von Apache2 auf 1.3 zurück, um mod_lisp testen zu können: nichts. Uncommon Web: nichts.
Das Ziel wäre ein Bach-Server gewesen. Ein was? Ein Johann-Sebastian-Bach-Analyse-Server.
Schade.
Euripides (mit grosser Geste)
«Luftraum, mein Weidegrund, du, Zungendrehling, auch, du, Scharfsinn, Nüstern, ihr, im Schnüffeln unerreicht, lasst mich die Reden zausen, die mein Zugriff fasst!»
Aristophanes:Die Frösche
Charmant wird mir, gerade als ich den ersten Espresso eines weiten Samstags zum Mund führen will, ein verschnürtes Röllchen «zum morgigen Weltpoesietag» überreicht. Der Auflage nachzukommen, es auch erst sonntäglich zu öffnen, ist mir vollkommen unmöglich. In einen inneren Monolog über die Durchschnittstauglichkeit von Rose Ausländer auszubrechen, schliesst sich als natürlicher Folgeschritt an. Doch dann, wie von weitem zugerufen, ein Zögern, ein zweiter Blick, ein Warum nicht?...
«Sprich
lieber Freund
ich weiss
du kannst zaubern
Mach aus der Welt
ein Wort
Sein Wort
ist eine Welt»
Schreiben einer Lisp-Simulation zu menschlichem Suchverhalten. Und falls Sie sich jetzt verlesen haben: ja, warum nicht auch gleich Suchtverhalten.
«Was halten Sie denn für das wichtigste methodische Instrument, das die heutigen Geschichts-, ja Geisteswissenschaften zur Hand haben?»
«Regular expressions. Ich kann es nicht oft genug wiederholen. Dann haben Sie die Hände frei.»
«Schon türmt sich ein Berg von Tönen zu einem Namen.»
Petr Borkovec:Nadelbuch. Gedichte, aus dem Tschechischen von Christa Rothmeier. Edition Korrespondenzen, Hammerbacher, Wien 2004
Der Titel «Musiktheater zwischen den Sprachen» hatte mich wieder einmal in die Gare du Nord gelockt. Ein Sänger, eine Harfenistin, ein Schlagzeuger. Montierung entsprechender Solostücke: die Récitations von Georges Aperghis, Corporel von Vinko Globokar für den Schlagzeuger, und Daniel Weissbergs wi(e)der für Harfe. Aperghis kennt man hierzulanden, er wird oft gespielt, Weissberg sowieso, Globokars Stück (von ihm selbst gespielt) habe ich schon auf Festivals gehört.
Was der Reihung durchaus guter Stücke hier zum Verhängnis wird, ist ihre Verdichtung zu einem narrativ-szenischen Strang. Ein 40-minütiges warm up (komponiert vom Sänger Javier Hagen) soll auf die folgenden Stücke einstimmen, mit den eingewobenen Bahnhofsbezügen, der Wartebank, dem Glas Bier am Bartischchen, der kleintheatralisch so überstrapazierten Utensil des Koffers (man kann auf ihm sitzen, in aber auch öffnen), wird dies freilich zu einer Art Parabel auf das Warten, deren Wirkung sich darin entfaltet, dass dem Publikum sich genau das schrittweise nagend enthüllt. Nun ja. Da sind Pausen drin, Raum, Sprache muss sich entfalten können, ich verstehe. Aber vielleicht entwirft und denkt man auch im Musiktheater zu visuell: Körperdrehungen, Gegenstände, Blicke und abgezählte Schrittfolgen.
Nachtrag an U.: Das Solo-Stück für Harfe von Daniel Weissberg lässt sich wirkungsvoll inszenieren, indem zwei «Kellner» der Harfenistin die Zusatzinstrumente servieren (vom Schraubenzieher bis zum Pfannendeckel).
«Solchen prozesshaften Binnenstrukturen stehen Sukzessionen blockartig montierter Kontrastelemente gegenüber.»
Dieter A. Nanz:Edgard Varèse: Die Orchesterwerke. Lukas Verlag, Berlin 2003
(Lesen!)
Schreiben eines Z39.50 Clients. Erste Funktionstests erfolgreich (loc.gov plündern). Obj C Wrapperklassen für die YAZ-Library nun.
Das ist nicht mehr von dieser Welt, ich weiss.