«che fredd' che fa!»
Melodiös und rauchig in die Vorstadt hinausgerufen, und für diese - so aus dem Türrahmen heraus - auch ein bisschen inszeniert.
Ein klirrender, klingender Tag von zurückgeworfenem Licht. Vielleicht lässt sich in den heruntergekühlten Molekülbewegungen zersplitterter Assoziationen so einmal ein Gedanke fassen?
«Un homme est dans un fauteuil, abandonné.
Instantanément il peut bondir sur ses pieds, en fureur.
Ce changement peut sortir d'une longue et particulière préparation intérieure ou répondre à un mot extérieur, venant frapper le calme entier de ce repos.
Maintenant faites la théorie.»
Paul Valéry, Cahiers VI, 97
...wie schön, an einem Text zu sitzen, Wörter zu fügen, inmitten anderer Projekte einen Raum aufzuschneiden, der schon von Zeitdruck und der üblichen Selbstüberforderung zurückgedrängt wird, und trotzdem plötzlich einen Moment von Ruhe erlaubt...dann kann man irgendetwas schreiben, einen Satz, eine Zeile, über eine bretonische Mauer, über die Verlassenheit eines einzigen Klaviertons, über die Adams von Fleet Street und wissenschaftliche Instrumente, oder, nein: über die Linie und deren Übertretung...
Die ideale Textverarbeitungsgssoftware wäre für mich eine Mischung aus den Ideen von Symbolics Concordia mit einem TeX-Typesetting Kern. Das heisst grundsätzlich:
- Die Auftrennung des Dokuments nach den Aspekten des Schreibens, Lesens und Schriftsetzens (ein writer, ein reader oder browser und ein typesetter).
- Eine integrierte Bibliographie-Verwaltung
- Flexibilität in den Formaten
- Eine integrierte Skriptsprache, mit Vorzug Lisp
- Ein modulares Text- und Notizsystem (vgl. die „records“ in Concordia)
- Und so manches Unmögliche weiter...
Für diejenigen, die das Computer Music Tutorial (MIT Press, 1996) von Curtis Roads in guter Erinnerung haben, hier ein schönes neues Lehr- und Mehr-Buch: microsound (MIT Press 2004; 409 S.) desselben Autors.