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Taking god out of mathematics and putting the body back in
«Who is the one-who-counts?»
Brian Rotman: ad infinitum...The Ghost in Turing's Machine, Stanford University Press 1993
Welches Subjekt oder Simulacrum, welcher körperlose Agent ist es, der die - nach einem Witz von Kronecker "gottgegebenen" - natürlichen Zahlen durchläuft? Rotmans antiplatonistisches semiotisches Modell mathematischer Aktivität zielt von dieser Grundfrage aus auf nicht weniger als eine nicht-euklidische Arithmetik, die die Unendlichkeit natürlicher Zahlen, oder genauer: das ad-infinitum-Prinzip (die Sukzessor-Funktion innerhalb der Peanoschen Axiomatik) in Frage stellt. Es verhält sich hier wie beim Sorites-Problem in Syllogismen-Ketten: wann vergeht der "Haufen", wenn man in endlosen Schritten immer ein einzelnes Körnchen wegnimmt? Mit anderen Worten: das Zählen muss sich qualitativ verändern, wenn man immer weiterzählt.
Hat auch die Mathematik einen Körper, der sie beschränkt? Kann auch sie ein metacodiertes Subjekt nicht tilgen?
Und die Unendlichkeit? Was - Hergott, Mensch! - ist die Unendlichkeit? Ist sie - um mit Aristoteles zu sprechen - ein Prozess oder ein Objekt?
Ein Buch, auf das man, wie im übrigen auch auf das sehr schöne Vorgängerbuch Signifying Nothing (eine Theorie und "Geschichte" der Null) zurückkommen muss. Das Thema der (mathematischen) Unendlichkeit. Muss. Punkt.
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