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Ein Akt rücksichtsloser Sprachlichkeit
Frey schreibt sich in das hinein, was er zu sagen hat, tastet, schält und bohrt. In kurzen Kapiteln - immer vom Rand her denkend - nähert er sich dem an, was wir für Lesen und Schreiben halten. Über zerstreute Leser, Proust und Leopardi, Hand- oder Maschinenschrift, das Zögern, den Rhythmus oder das unbeschriebene Blatt.
Er nimmt einen mit Sätzen solcher Art bei der Hand:
«Es kann geschehen, dass jemand schreibt, weil er glaubt, er habe etwas zu sagen.» -
und entlässt einen wieder mit: «Der literarische Text ist unreduzierbar rhetorisch und die Literatur die Katachrese ihrer selbst.»
Wenn das Öffnen eines Buches, ein «Ereignis der Unvoreingenommenheit» ist, was passiert dann, wenn man liest? Und wenn man schreibt? («Es ist nicht ohne weiteres klar, was man sucht, wenn man nach Worten sucht»).
«Lesen und Schreiben», Hans-Jost Frey
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