30.05.03

Ateliergespräche

«Ich kann nicht erklären, wie das Gezeichnete in die Zeichnung eintritt. Ich weiss nur, dass dies geschieht.»

«Gegen die Abwertung der Welt. Essays.», John Berger.

Was Berger hier durchführt, sind tatsächlich «Schritte zu einer kleinen Theorie der Sichtbarkeit». Fern nackter kunsthistorischer Wissenschaftlichkeit, erliegt er wieder und wieder den Lockrufen des Gesehenen: «Zeichne mich! Schau mich an!» Degas, Michelangelo, Rembrandt. Höhlenmenschen, die Portraits aus Faijum, Frida Kahlo und Leon Kossoff. Die Hoffnung, dass in der Kunst noch ein Gegengewicht zur Ökonomisierung der Welt liege. «Nie», so Berger, «habe ich ein Buch mit einem solchen Gefühl der Dringlichkeit geschrieben».

Posted by afa at 11:10

28.05.03

Ein quantentheoretisches Wunder

heisenberg.jpg

Werner Heisenberg: Die Physikalischen Prinzipien der Quantentheorie, Leipzig 1930 (ja die Erstausgabe!).

Als völlig unerwartetes Geschenk erhalten. Danke, Thomi!

Posted by afa at 18:22

Duette und Duelle

Dieter Roth in Island. Bergzüge, die riesigen Rostflächen stillgelegter Schiffe, Schwefelablagerungen kochender Geysire: Formen.
Dieter Roths «Duette und Duelle» mit anderen Künstlern, in Kurzfilmen Arnulf Rainer kommandierend. Dieter Roths labyrinthische Werkstätten im St. Johann und anderswo. Dieter Roth und der Fluchtalkohol. Künstlerfreunde, Verlegerfreunde, ein Sohn, der das Werk weiterträgt. Emmett Williams, der den Mund nicht halten kann.
Nicht alles gefällt mir, nicht alles interessiert mich in Edith Juds Portraitfilm über Dieter Roth. (der dennoch sehr gelungen und unbedingt sehenswert ist).
Was mich aber nach diesem Film neu interessiert, sind Dieter Roths Texte.

Schaulager
Dieter Roth Foundation

Posted by afa at 13:13

27.05.03

Fester Wille

Der Homunkulus faltete mit seinen kleinen Händchen die Mind Map auseinander und strich sie flach. «Links, links!», schrie er noch, als ich eine wunderbare bibliophile Euler-Ausgabe im Schaufenster des Antiquariats rechterhand aufblinken sah.
Wir zwei wollten eigentlich zum Pfandamt.

Posted by afa at 13:41

Besuch 2

Er sah sich meine Bibliothek an und merkte sich die aufschlussreichen Inkongruenzen.

Posted by afa at 13:32

Besuch 1

Ich ging zu A., aber er war nicht da. Ich legte ein Gramotki auf den Tisch, dass ich ein Buch mitnähme, und zwei Zigaretten daneben.

Posted by afa at 13:31

25.05.03

Schwefelhölzer, zweckentfremdete

«Ahh! machte ich anerkennend.
Dazu habe ich eintausendfünfhundert Arbeitsstunden benötigt, sagte Wagenblass.
Ich notierte die Zahl.
Rund fünfzig Tuben Uhu sind dabei draufgegangen, sagte der Rentner.
Auch diese Zahl notierte ich.
Allerhand, sagte ich.
Jetzt raten Sie mal, sagte Wagenblass, wieviel Streichhölzer ich für den Eiffelturm gebraucht habe.
Frau Wagenblass sagte: Als nächstes wird er den Schiefen Turm von Pisa nachbauen.
Phantastisch, sagte ich.
Ein Kollege hat ihm hundert Mark geboten für den Eiffelturm, sagte Frau Wagenblass.»

«Eine Frau, eine Wohnung, ein Roman», Wilhelm Genazino.

Besser könnte man das Schicksal eines Lokalreporters nicht beschreiben. Vergessen wir nicht, dass dieses Beispiel ohne weiteres aus dem Leben gegriffen sein könnte, und halten wir doch eine Gedenkminute für jene, die ihr Brot mit Rentnerstreichholzstreichen verdienen müssen.
Wie man hier aneinander vorbeiredet, ist ein schöner dramaturgischer Genazino-Effekt. Gleich wird übrigens noch der Photograph kommen.
Ach ja: ich bin sehr enttäuscht vom ersten Satz des 6. Kapitels. Oder dürfen sich Autoren doch wiederholen?

Posted by afa at 18:31

Doppelt gebacken

«Die Phänomenologie und das dialektische Denken, der Journalismus und die Werbeindustrie, das ganze täglich wachsende Schrifttum bis hinaus zum jüngsten heilpraktischen Ratgeber, sie alle haben ausgiebig von den Zwiebackrationen der Dichtung gezehrt.»

«Warum schriftlos leben? Aufsätze», Durs Grünbein, Suhrkamp, Frankfurt 2003.

Man muss, lieber Dichter, auch merken, wenn einem die Zwiebackterminologie schon unter den eigenen Händen zerbröselt...

Posted by afa at 16:30

Ohrenmoment 1

Gestern abend in der Gare du Nord:
Iannis Xenakis: «Okho» für 3 Djembe (1989)
Alex Buess: «NOL» für Schlagzeugtrio (1995/96)
Tim Hodgkinson: «Mise en abîme» für Schlagzeugtrio (Schweizer Erstaufführung)
Michael Wertmüller: «Pesthauch der Entropie» (UA)

Rahmen: Durch die Parolen von Basler Fussballanhängern in der «Bar du Nord» halbstündig verspäteter, mit einem spendierten Bier überbrückter Anfang, Umbaupausen, die in den Stücken bereits angelegte Materialschlacht, Riesenaufbauten von Gerät.
Durchführende: How 2: Daniel Buess, Daniel Stalder, verstärkt mit dem exzellenten Basler Schlagzeuger Matthias Würsch.

Xenakis ohne Kommentar (Abgott...), Buess in bekannter Manier loskrachend (Hämmer auf Metall, Kochgeräte, die Elektrogitarren prügeln...), Hodgkinson beliebig nett. Während Wertmüllers Muskelstück nach einer Viertelstunde das ENDE dieses «Pesthauchs» herbeigesehnt. Immerhin neugierig geworden auf andere Stücke wie «die zeit. eine gebrauchsanweisung» oder «Wertmüller up on his way to the Zivilschutz» (ein Gefühl, das ich kenne).

Posted by afa at 16:23

24.05.03

Idee der Musik

«Unsere Empfindung, unsere Gefühle bergen für uns nicht länger ein Versprechen: sie überleben neben uns, prunkvoll und nutzlos wie Haustiere. Und der Mut - vor dem der unvollkommene Nihilismus unserer Zeit unaufhörlich zurückweicht - bestünde in eben der Anerkennung der Abwesenheit jeglicher Stimmung. Wir sind die ersten Menschen, die nicht mehr gestimmt sind, die ersten Menschen, die sozusagen schlechthin unmusikalische sind: ungestimmt, d.h. ohne Beruf»

«Die Idee der Prosa», Giorgio Agamben
Was soll ich zu dieser Diagnose sagen?

Posted by afa at 12:17

Dann ist es gut

«Das Thema war, so wollten es Gott und der Zufall, Aristoteles' De anima oder Peri psyche, und die erste Frage, als ich mich bei Heidegger anmeldete, lautete: «Können Sie Griechisch?» Ich erwiderte: «Ja». «Dann ist es gut.» Das war meine erste Begegnung mit Heidegger - gleichsam eine Schicksalsbegegnung.»

«Erinnerungen», Hans Jonas. Insel, Frankfurt am Main 2003.

Wie weiss das Schicksal, wann es gebraucht wird? Vorher, in der Erinnerung oder immer schon Schicksal? Jedenfalls lassen sich die Spuren der Vorsehung nachziehen in dem von Rachel Salamander nach Gesprächen mit Jonas zusammengestellten, lesenswerten Erinnerungsbuch.

Posted by afa at 11:58

23.05.03

Gesichter

Sich der unendlichen Aufgabe stellen, Gesichter zu beschreiben, nichts als Gesichter: offene, verschlossene, glückliche, gelangweilte, abstumpfende, vielversprechende. Kantig ergiebige, insistierende, entschuldigende. Gesichter von entgleitender Dimension oder der Schönheit von trockenem Sand.

Mit dem einzigen Ziel, sie unbekannt und entfernt zu halten. Denn ihre Preisgabe ist unannehmbar, es ist die tägliche Begegnung mit dem Erleuchteten.

Posted by afa at 13:31

Hörprotokoll

Im Radio Philippe Sollers [Klicken eines Feuerzeugs], nervös: «V'savez quoi?»

Und Paul Veyne über Foucault [mit trockener Stimme und eben angesteckter Zigarette]: «...trop travaillé, si vous voulez.»

Posted by afa at 13:29

22.05.03

Zufallsgrösse

Der Zufall kann aufgefasst werden als eine gerechte oder eine ungerechte Grösse. Wir können nicht das Unrecht aus der Welt schaffen, aber wir können dafür sorgen, dass wir schrittweise den Anteil des Zufalls an ihm vergrössern. Wir müssen also - mit anderen Worten - das Unrecht gerechter machen.

Posted by afa at 14:23

19.05.03

Ein Akt rücksichtsloser Sprachlichkeit

Frey schreibt sich in das hinein, was er zu sagen hat, tastet, schält und bohrt. In kurzen Kapiteln - immer vom Rand her denkend - nähert er sich dem an, was wir für Lesen und Schreiben halten. Über zerstreute Leser, Proust und Leopardi, Hand- oder Maschinenschrift, das Zögern, den Rhythmus oder das unbeschriebene Blatt.

Er nimmt einen mit Sätzen solcher Art bei der Hand:
«Es kann geschehen, dass jemand schreibt, weil er glaubt, er habe etwas zu sagen.» -
und entlässt einen wieder mit: «Der literarische Text ist unreduzierbar rhetorisch und die Literatur die Katachrese ihrer selbst.»
Wenn das Öffnen eines Buches, ein «Ereignis der Unvoreingenommenheit» ist, was passiert dann, wenn man liest? Und wenn man schreibt? («Es ist nicht ohne weiteres klar, was man sucht, wenn man nach Worten sucht»).

«Lesen und Schreiben», Hans-Jost Frey

Posted by afa at 16:04

18.05.03

Szenen einer Jugend

«Es soll eine Affekthandlung gewesen sein. Andere gab es damals nicht. Nicht so wie heute. Wir begingen grundsätzlich keine schweren Verbrechen. Und schon gar nicht aus Gewinnsucht. Wir wären nie auf die Idee gekommen uns mit Gewinn zu beflecken. Uns interessierte der Verlust. Das war die letzte Generation dieser Art. Als Maciek Pietraho Gitarrensaiten aus Berlin mitbrachte, um damit zu handeln, hat er erst mal die Hälfte verschenkt. Hatte jemand eine läppische Flasche erstanden, trommelte er gleich die halbe Stadt zusammen. Als Rafal einmal Silvester feierte, war er glücklich, dass man ihm die ganze Wohnung demolierte. Er selbst half sogar ein bisschen mit.»

«Wie ich Schriftsteller wurde», Andrzej Stasiuk
Wenn ich bislang die Meinung vertreten habe, einen unwiderstehlichen Lektüresog könnten nur die seitenlang fortgesponnenenen Sätze eines Lobo Antunes erzeugen (und wie gesteigert müsste das noch sein, wenn man portugiesisch lesen könnte), muss ich mich nun korrigieren: es geht auch kurz und polnisch.

Posted by afa at 00:04

15.05.03

Meinten Sie?

euh...nein!

Posted by afa at 16:26

Neuland

Als die Universitätsleitung einer mittelgrossen Provinzuniversität in ihrem verzweifelten Bestreben, «Neuland» zu betreten, sich schlussendlich eingestand, den topographischen Blick vielleicht doch zu sehr auf diese norditalienische Grossstadt eingeschränkt zu haben, erschien ihr der Basisvorschlag, die Mitglieder der Fakultätsversammlung möchten doch geschlossen hier einen Einbürgerungsantrag stellen, gar nicht mehr so weltfremd. Zumal die Basis so elegant mit dem Verursacherprinzip argumentierte...

Posted by afa at 14:19 | Comments (3)

14.05.03

Literatur und Sterne

Ohne «Vollzähligkeit» oder «Blumenberg» zu assoziieren, scheint mir das Symposion «Gestirn und Literatur im 20. Jahrhundert», das am Deutschen Seminar der Universität Basel im Januar nächsten Jahres stattfinden wird, eine schöne Sache zu werden.

Wer jetzt einen Star-Auftritt am Horizont ziehen sieht: die Call-for-Papers-Frist läuft bald ab...

Posted by afa at 20:55

13.05.03

Treibholz

«Dieser Aspekt bei der Entdeckung der Osterinsel lag mir besonders am Herzen, nämlich: was bedeutet Diebstahl. Der Diebstahl lässt sich, wie ich glaube, als eine Art Geschenk deuten, das den Beschenkten und den Schenkenden verbindet, man ist zu Gegengeschenken verpflichtet.»

«Kopfjäger», Uwe Timm
Dass Diebstahl ein Geschenk bedeutet, ist ein Gedanke, den ich durchaus bereit bin, ein wenig - reifen zu lassen. Hamburg kenne ich nicht, aber das wird sich ändern.

Posted by afa at 23:37

Brunnen, tiefe

«Kurz nach fünf Uhr morgens war der Himmel schon hell, aber dennoch sah ich oben eine Menge Sterne. Es war genau so, wie Leutnant Mamiya mir erzählt hatte: Vom Grund eines Brunnens aus kann man am helllichten Tag Sterne sehen. In die vollkommene Halbmondscheibe Himmel waren säuberlich, wie Proben von seltenen Mineralien, schwach glimmende Sterne eingebettet.»

«Mister Aufziehvogel», Haruki Murakami.
Abgesehen davon, dass ich das astronomisch bezweifle, hat ein Roman noch selten mein Urteilsvermögen, das mir doch sonst in eher regelmässiger und voraussagbarer Weise abhanden kommt, so getrübt wie dieses Text-Ungetüm des japanischen Autors. Ist es gut, ist es schlecht, oder habe ich nur nicht begriffen, wie man «Pynchon» auf japanisch buchstabiert?

Posted by afa at 23:25

Institut für Mnemosyne

«Neulich rief die Zahnarzthelferin an und sagte mit sonnenheller Stimme: Ihre neuen Zähne sind eingetroffen! Ich war sofort sprachlos. Die Zahnarzthelferin wiederholte: Ihre neuen Zähne sind da. Ich hatte nie für möglich gehalten, dass ein solcher Satz je an mich hingesprochen würde. Die Zahnarzthelferin hatte nicht die geringste Ahnung, dass sie eine Barbarin war.»

«Ein Regenschirm für diesen Tag», Wilhelm Genazino.
Man beachte hier die äusserste Präzision, die mikrochirurgische Plazierung des «hingesprochen». Im übrigen halte ich den Beruf des Luxusschuhtesters gerade für Philosophen für annähernd optimal.

Posted by afa at 00:06

Untermiete

«Er wartet drei Tage lang. Am vierten Tag ruft er an. Miklos ist nicht da, sagt das Mädchen am anderen Ende der Leitung. Das Zimmer? Oh, das Zimmer ist vergeben, schon seit einigen Tagen.»

«Er ist einzig talentiert für das Unglück, für dumpfes, ehrliches Unglück.»

So geht das, wenn man Dichter werden will, von Südafrika nach London kommt und Anschluss sucht. Man endet als talentloser Programmierer bei IBM.
«Die jungen Jahre», ein neuer, schöner Roman von J.M. Coetzee.

Als geschulter Linguist (...) sehe ich natürlich auch sofort die Verwandtschaft des Afrikaans mit dem Finnischen. Diese dunklen Doppelvokale kehlig fruchtbarer Erde...
Dem Deutschen möchte ich auch mehr gönnen als Aas und See.

Posted by afa at 00:04

11.05.03

Kinderspiel

An prägende Spielerlebnisse kann ich mich nicht erinnern. Was mich vielmehr geradezu faszinierte, waren Spielregeln. Es ist eine zutiefst kindliche zwar, aber zur Ausbildung der Auffassungsgabe oder des Erfindungsreichtums notwendige Fähigkeit, aus einem Handeln heraus (ich erinnere mich, Bälle gegen eine Wand geworfen zu haben) fliessend Spielregeln zu erfinden und zu verwerfen. Das Ausprobieren bezog sich dabei nicht auf das Einüben und Ausführen einer Wurfbewegung, sondern auf das Entscheiden, ob eine bestimmte Spielregel brauchbar sei oder nicht. Brauchbar hiess dabei, dass die Spielregel zumindest den Anschein erweckte, sie liesse sich in einen Komplex von Regeln aufnehmen, der ein Spiel versprach, das nicht langweilig sein würde.
Die Regel schränkt allerdings das Spiel ein. Dies ist dem Kind nicht bewusst; dass im kindlichen Spiel gerade eine Regellosigkeit herausgelesen wird, scheint mir dennoch falsch zu sein. Das Kind spielt nicht mit dem Ball, es spielt mit dem Spiel (eines Balles), in einem Austesten und Rekombinieren von Regeln.
Wieso sage ich das? Ganz einfach: weil ich?s auch nicht sagen könnte.

Den Namen Wittgenstein hätte ich damals wohl in die Voralpen verlegt.

Posted by afa at 14:38

10.05.03

Peterspark, Maisamstag

Da fällt mir ein, dass ich die ganze Zeit auf einen anderen Markt schaue, den Flohmarkt vor meinem Bürofenster. An diesem gesellschaftlichen Mikrokosmos liesse sich einiges ablesen zum Verhältnis Mensch zu Mensch und Mensch zu Ware. Das erste Verhältnis ist auch auf dem samstäglichen Peterspark das wichtigere. In dieser Trödelware - Gläser, Mobiltelephone, Kleider, Schallplatten, kurz: über die Wertsteigerungstreppe gestolperte Besitzreste - liegt bereits die Projektion auf einen anderen eingekapselt: was mir nicht mehr dient, kann vielleicht von einem anderen aufs nützlichste verwertet werden. Diese Hoffnung breitet allwöchentlich ihre Tücher auf den Boden, baut ihre improvisierten Markstände auf, um sie mit Waren und Habseligkeiten zu füllen. Es ist - und das ist durchaus lobend gemeint - ein Rückfall in die ursprünglichste Weise, zu Geld zu kommen: Verkaufe, was du hast, in harten, direkten Verhandlungen von Mann zu Mann. Teppiche, Aschenbecher, Lampen. Bücher, Fahrräder, Schuhe. Wie wir heute, hinter Bildschirmen sitzend, unser Leben verdienen, ist ein Hohn dagegen. Dieser Rückfall ist ein Garten Eden für beide Seiten: den schlauen, umtreibigen Händler, wie den voreiszeitlichen Sammler und Jäger. Hier werden Trophäen abtransportiert und Felle abgezogen (abgesehen von denen, die einem davonschwimmen). Auf einen Fahrradanhänger ist eine Schaufensterpuppe in seltsamen Verrenkungen gefesselt. Durchs offene Fenster dringt kontinuierliches Palaver, überlagert vom Anrollen der privaten Transporter, die diesen kleinen Grossunternehmern pausenlos Nachschub liefern.

Ein farbiger Spuk, bald wird es regnen.

Posted by afa at 15:03

08.05.03

Mittelalter

Einmal mehr haben wir die Gelegenheit zu sehen, wie das Mittelalter (nicht) war. Am Wochenende des 24./25. Mai findet in Basel der erste Mittelalter-Markt statt. Met und Brot und Spielleute.
"Edwin dem Wunderer" habe ich sogar über die Schulter geguckt, als er seine Volkspredigt am Computer schrieb (aber warum auf Latein?). Man darf kryptische Gottesbeweise erwarten.

Also, manen und vrouwen, stattet euch mit der angemessenen Gewandung aus und kommet!

Posted by afa at 11:56